
Nachhaltigkeit – ein Begriff, der auch in der Event- und Catering-Branche eine Bewusstwerdung erfährt, die man nicht länger ignorieren kann. Die lemonpie Event- und Messecatering GmbH ernannte 2013 Stephanie Forstner zur Nachhaltigkeitsbeauftragten des Unternehmens und unterzeichnete die Unterstützungserklärung des Nachhaltigkeitskodex Fairpflichet. Ein besonderer Meilenstein wurde 2014 mit der Zertifizierung zur Sustainable Company erreicht. Zwei Jahre später erhielt lemonpie mit Stolz die Rezertifizierung zur Sustainable Company.
Maßnahmen und Bewusstwerdung

Der erste nachhaltige Schritt wurde schon bei der Gründung des Unternehmens mit der Ausrichtung auf ein regionales Speisenangebot gelegt. Als familiengeführtes Unternehmen möchten wir aus Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen einen Beitrag mit Langzeitwirkung leisten. So haben wir dem Kind einen Namen gegeben und uns bewusst für eine Optimierung unseres Wertesystems entschieden, um offiziell zum nachhaltigen Unternehmen zu werden. Die zehn Leitlinien, die den Begriff der Nachhaltigkeit umfassen, lassen viel Raum für die Umsetzung und zeigen auf, welche Aspekte die Nachhaltigkeit umfasst. Schöne Begriffe, die einem wie eine Art Vorsatz vorkommen, den man trifft, um alte Laster abzulegen. Über die bekannte Gefahr, sich einen neuen Vorsatz aufzuerlegen, dem man vielleicht nicht gerecht wird, waren wir uns auch bei lemonpie bewusst.
Realistische Grundsätze mit erreichbaren Zielen! Das war es, was wir uns unter einer authentisch gelebten Nachhaltigkeit vorstellten.
Umsetzung
Doch wie sieht eine gelebte Nachhaltigkeit nun in der Praxis aus? lemonpie legt großen Wert auf eine ebenso nachhaltige Ausrichtung von Dienstleistern und Partnern, um die Wertschöpfungsprozesse transparent zu halten. Ein selbstentworfenes Frischekonzept mit Informationen über die hauseigenen Lieferanten als Bezugsquelle ist Teil eines jeden Cateringkonzeptes. Hochwertiges Catering ist für uns eine Rückbesinnung auf traditionelles Kochen und Zubereiten, ohne industrielle Automatisierung und die Verwendung von Convenience-Produkte. Die Herkunft und Herstellung der Speisen wird durch viele kleine Teilbausteine mit nachhaltiger Ausrichtung zum Gütesiegel.

Es ist nicht schwer, ein Catering nachhaltig zu gestalten, und doch gibt es immer wieder Kriterien, die ein nachhaltiges Projekt in der Umsetzung erschweren oder auch zum Scheitern bringen. Ein kritischer Punkt ist dahingehend eine Wettbewerbsfähigkeit unter fairen und nachhaltigen Gesichtspunkten. In einem großen Radiosender, dessen Betriebsrestaurant wir bewirtschaften, boten wir zwei Tage lang ein Zusatzangebot von Fair Trade Kaffee, frischen Säften, Obst und Schokolade an. Die Mehrkosten waren wirklich gering. Das bevorstehende Angebot wurde via Intranet und Newsmail angekündigt. Und dann… Der Ansturm bei unserem offiziellen Fair Trade-Tag hielt sich in Grenzen. Ob es nun Gewohnheit war oder doch der Preis, am Ende des Tages zeichnete der Umsatz unseres nachhaltigen Warenangebots ein Minus aus. Eine deutliche Antwort auf die Nachfrage nach einem nachhaltigen Angebot innerhalb des Betriebsrestaurants.
Resümee

Es ist uns wichtig, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, Kunden und Dienstleistern eine echte Sensibilität für das Thema Nachhaltigkeit zu schaffen. Auf dieser Basis wird das Thema zu einer immer größeren Selbstverständlichkeit, die ohne „greenwashing“ nach außen kommuniziert und gelebt werden kann. lemonpie macht gerne den Kunden zum König und den Gast zum Kaiser, verwöhnt als Cateringunternehmen wo es nur kann – doch in unserer heutigen Konsumgesellschaft erliegen einige Wertvorstellungen dem Konstrukt der Branche. Entwicklung und Fortschritt dürfen sich nicht nach rationalen Gesichtspunkten richten. Jedoch sind leider auch in der Eventbranche Effizienz und Profitwahn ein ständiger Wegbegleiter.
Ein geringes Budget inkludiert dennoch oft den Wunsch nach einem exklusiven Cateringangebot. Eine Vorstellung, die das Thema Nachhaltigkeit schnell in ihre Schranken weist. Eine Erfahrung, die uns nicht die Motivation und den Mut zur Änderung nehmen sollte. Wir werden weiterhin versuchen, unsere Kunden von der Durchführung eines nachhaltigen Events im Rahmen des Sustainable Projects zu überzeugen.
Sollte es dazu nicht reichen, so halten wir natürlich an unserer dem Unternehmen implizierten nachhaltigen Arbeitsweise fest und bauen diese stetig aus, und wenn es die kleinen Schritte sind, die zum großen Ziel führen. Soeben wurde ich von meinem Chef angesprochen, warum ich Volvic trinke, wenn wir hier im Büro doch extra nachhaltiges Wasser aus der Eifel beziehen, vom regionalen Getränkehändler um die Ecke.
Da wusste ich erstmal keine Antwort. Schreibe ich doch hier diesen Beitrag und trinke dabei französisches, nichtnachhaltiges Wasser. Man siehe – manchmal muss man eben auch im „Kleinen“ umdenken.